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Solarenergie für die Kommune Rainas in Nepal

Die Photovoltaikanlage steht: Die nepalesischen Gastgeber und ihre Gäste aus Detmold präsentieren davor stolz die lippische Fahne. (Foto: Stadt Detmold)

Detmold übernimmt Verantwortung für die globalen Nachhaltigkeitsziele.

Die Detmolder Bemühungen um nachhaltiges Handeln enden nicht an den Grenzen der Stadt. Ein Teil der Detmolder Nachhaltigkeitsstrategie bezieht sich auf die globale Verantwortung, die jede Kommune trägt, die sich den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen verpflichtet hat. Detmold pflegt deshalb eine Partnerschaft mit der Kommune Rainas in Nepal. Eine Detmolder Delegation leistete jetzt in Rainas sehr konkrete Unterstützung.

Ein Problem in der im nepalesischen Tiefland liegenden Kommune mit rund 17.000 Einwohnern sind häufige Stromausfälle. Die Detmolder Delegation installierte deshalb auf dem Dach des Gebäudes der örtlichen Verwaltung für Landwirtschaft und Ernährung eine Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher. Da in dem Haus Medikamente und Impfstoffe für die Menschen in Rainas gekühlt gelagert werden müssen, ist eine ständige Stromversorgung von hoher Bedeutung. Auch an der nahegelegenen Shishu Vidhyashram Secondary School wurde eine Mini-PV-Anlage aufgebaut, damit die Schülerinnen und Schüler unterbrechungsfrei lernen können und auch der Zugang zum Internet gewährleistet ist. Ferner wurden in einem Altenheim Rauchmelder angebracht.

Das technische Know-how hatten die Detmolder gleich mitgebracht, gehörten doch ein Mitarbeiter der Stadtwerke und ein aus Detmold kommendes Vorstandsmitglied des Vereins „Elektriker ohne Grenzen“ zum Team. Angeführt wurde die Delegation von der Kämmerin der Stadt, Dr. Miriam Mikus, mit ihr unterwegs waren noch zwei Mitarbeiterinnen der Verwaltung.

Denn es ging nicht nur um handfeste Installationsarbeiten, sondern auch um einen umfangreichen Austausch zu den einzelnen Themen, die sich aus der Nachhaltigkeitsstrategie der Vereinten Nationen für die beteiligten Kommunen ergeben. Die Grundlagen dafür waren bereits im Dezember 2023 gelegt worden, als eine Abordnung aus Rainas in Detmold zu Gast war. Damals war der Kontakt zu den Detmolder Stadtwerken hergestellt worden.

Im Zentrum des Austauschs standen Themen wie nachhaltige Entwicklung, Bildung, Kreislaufwirtschaft und erneuerbare Energieproduktion. Ein Empfang mit den Schulleiterinnen und Schulleitern der Kommune beleuchtete die Unterschiede und Gemeinsamkeiten im Bildungssystem. Der Besuch eines Wasserkraftwerks (Marsyangdi Hydropower Station) und eines benachbarten Umspannwerks verdeutlichten, wie reich Nepal an natürlichen Ressourcen für erneuerbare Energieproduktion ist. Jedoch mangelt es an einem funktionierenden Verteilnetz, nicht zuletzt aufgrund der klimawandelbedingt vermehrt auftretenden Starkregenereignisse. Dr. Miriam Mikus: „Die bleibenden Eindrücke des wechselseitigen Austausches ermöglichen ein gegenseitiges Lernen voneinander und ein tieferes Verständnis der beidseitigen Kulturen. Solche Erfahrungen lassen sich nicht in einer Videokonferenz sammeln, sondern nur im direkten Kontakt.“ Die Partnerschaft und der Austausch sollen in Zukunft weiter intensiviert werden.

Der kulturelle Austausch kam nicht zu kurz. So lernte die Detmolder Delegation neben Aspekten der vielseitigen hinduistischen und buddhistischen Kultur anschaulich kennen, dass die meisten Familien in Rainas weitgehend als Selbstversorger aus der eigenen Landwirtschaft in großen Mehrgenerationen-Familienverbänden leben. Tauschhandel ist auf dem Land noch vollkommen üblich. Der starke Zusammenhalt der Familie und der örtlichen Gemeinschaft ist beeindruckend und steht im Gegensatz zu unserer westlichen, vergleichsweise anonymisierten Lebenswirklichkeit.

Hintergründe des Projekts

Im Themenfeld „Globale Verantwortung & eine Welt“ der Agenda 2030 steht die Vernetzung und der Austausch mit Städten des globalen Südens und die Übernahme globaler Verantwortung im Vordergrund. Dabei engagieren sich kommunale Akteurinnen und Akteure gemeinsam in umsetzungsorientierten Partnerschaften für eine global gerechte, insbesondere klimagerechte Welt.

Die Stadt Detmold wirkt mit dem Fachaustausch und der Projektumsetzung unmittelbar an der Zielerreichung des Bundes zur kommunalen Entwicklungspolitik mit. Auch aufgrund der angespannten Haushaltslage der deutschen Kommunen werden diese in ihrer Partnerschaftsarbeit vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) über die Servicestelle „Kommunen in der Einen Welt“ finanziell gefördert.

 

 

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