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Die Stadt und ihr Denkmal – eine besondere Beziehung

Auf dieser Postkarte thront Hermann über der Stadt. Detmold und die umliegenden Orte profitierten ungemein von der touristischen Wirkung des Hermannsdenkmals. (Postkarte: Stadtarchiv Detmold).

150 Jahre Hermannsdenkmal: Ausstellung im Rathaus beleuchtet die Verbindung Detmolds zum Monument.

Das Hermannsdenkmal ist nicht nur ein weit ausstrahlendes Nationalsymbol aus dem 19. Jahrhundert – für die Stadt Detmold und viele ihrer Bewohnerinnen und Bewohner ist es das Symbol, das Orientierung und ein Heimatgefühl bietet. Eine neue Ausstellung des Stadtarchivs im Detmolder Rathaus stellt ab Mittwoch, 11. Juni, die Beziehung der Stadt zum Hermannsdenkmal dar. Bürgermeister Frank Hilker und Stadtarchivarin Dr. Bärbel Sunderbrink werden die Ausstellung um 17 Uhr eröffnen.

Schon vor der Grundsteinlegung sammelten Detmolder Bürger Geld für den Bau des Denkmals und fieberten lange der Fertigstellung entgegen. Als zur Einweihung 1875 der Kaiser zu Besuch kam, putzten sie ihre Häuser aufwendig heraus, engagierten sich im Festkomitee und bei den mehrtägigen Feierlichkeiten.

Plötzlich war Detmold im ganzen Reich bekannt. Das wusste die Stadt zu nutzen. Detmold und die benachbarten Ortschaften profitierten von den Hotel- und Pensionsgästen, aber auch von den unzähligen Tagestouristen. Keine Schulklasse der Region, die Detmold und sein bekanntes Denkmal nicht besucht hätte.

Das Engagement der Bürgerschaft zu runden Jubiläen des Monuments war beachtlich: Mit Straßenumzügen feierten sie ihr Denkmal und viele Prominente feierten mit. Doch als der übersteigerte Nationalismus in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg fragwürdig geworden war, trübte sich die Feststimmung ein.

Bis heute liefert „der Hermann“ Diskussionsstoff: Kann ein Denkmal, dessen Symbolik gegen Frankreich gerichtet ist, zu einem Friedensdenkmal umgedeutet werden? Wird es noch als das politische Symbol wahrgenommen, als das es einst errichtet wurde? Welches Identifikationsangebot bietet es überhaupt noch? Auch auf diese Fragen geht die Ausstellung ein.

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