Zum Tag des offenen Denkmals: Historische Stadtkerne künftig auch digital erlebbar – Detmold als Pilotkommune dabei

Am Tag des offenen Denkmals öffnen zahlreiche Städte ihre Türen, um besondere Einblicke in die Geschichte zu geben. In Ostwestfalen-Lippe geht ein Zusammenschluss von sechs Kommunen – darunter auch Detmold – nun einen Schritt weiter: Mit dem Projekt „Smart, 3D, Historisch“ werden historische Stadtkerne künftig nicht nur vor Ort, sondern auch digital und ganzjährig in fotorealistischen 3D-Modellen erlebbar gemacht.

Für die Stadt Detmold bedeutet das: Die historische Altstadt wurde sowohl aus der Luft als auch bei Kamerafahrten in den Straßen detailliert erfasst. Auf Basis hochpräziser Fotoaufnahmen entsteht ein digitaler Zwilling des Detmolder Stadtkerns. Dieser Zwilling dient nicht nur der Dokumentation, sondern eröffnet vielfältige neue Möglichkeiten – etwa für digitale Stadtführungen mit historischen Vergleichsansichten, als Grundlage für Architekturwettbewerbe und Beteiligungsverfahren oder für die Visualisierung von Bauvorhaben in sensiblen Altstadtlagen.

„Für Detmold ist das Projekt ein echter Gewinn. Wir schaffen damit nicht nur eine innovative Möglichkeit, unsere Altstadt zu erleben, sondern auch ein Werkzeug, um den Wandel in der Innenstadt aktiv zu gestalten. Ob Leerstände, neue Nutzungen oder die Weiterentwicklung unserer Stadtkerne – all das lässt sich künftig viel gezielter planen“, betont Catrin Will, die in der Stadt Detmold für den Denkmalschutz zuständig ist.

Bis Ende 2026 werden die sechs Pilotkommunen verschiedene Anwendungsfälle erproben. Dazu gehören digitale Zeitreisen, bei denen historische Ansichten mit aktuellen Bildern kombiniert werden, oder die Möglichkeit, unterschiedliche Architekturentwürfe direkt im 3D-Modell miteinander zu vergleichen. Mit nur einem Mausklick können dann verschiedene Varianten nebeneinander betrachtet werden.

Gefördert wird das Modellvorhaben aus Mitteln der Städtebauförderung – „Lebendige Zentren“. Die technische Umsetzung übernimmt die Geoplex GIS GmbH, die Projektsteuerung und -kommunikation liegt bei der pro-t-in GmbH. Nach Projektabschluss sollen die Erfahrungen und Ergebnisse allen Kommunen und Kreisen in Ostwestfalen-Lippe zugutekommen.