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Klüter Hochwasserschutz besteht den Stresstest

Sie haben den ersten Stresstest bestanden: die Mulden-Damm-Systeme in Klüt. (Foto: Stadt Detmold)

Auswertung ergibt: Unwetter vom 14. Juni kommt erneut einem hundertjährlichen Starkregen gleich. Die Dämme halten.

Die Hochwasserschutzmaßnahmen im Detmolder Ortsteil Klüt haben sich bei ihrem ersten richtigen Stresstest vollständig bewährt. Sie haben am 14. Juni erneute Schäden im Ort verhindert, wie die Auswertungen der Regenmengen dieses Tages jetzt ergeben haben.

Am Samstag, 14. Juni, war eine Gewitterfront über weite Teile des Landes und über Lippe hinweggezogen. Die Auswertungen der städtischen Messstation in Klüt am Sportplatz ergab jetzt, dass zwei starke Regengüsse über dem Ort niedergingen, die erneut deutlich über dem statistisch nur einmal in 100 Jahren stattfindenden Starkregen lagen. Punktuell wurden zwischen 50 und 60 Millimeter Niederschlag in 15 Minuten gemessen, das ist die doppelte Regenmenge wie bei einem vergleichbaren 100-jährlichen Starkregen.

Die von der Stadt Detmold getroffenen Hochwasserschutzmaßnahen haben verhindert, dass der Ortsteil zum dritten Mal nach 2023 und 2024 von Hochwasser betroffen war. Die Mulden-Damm-Systeme oberhalb der Mittelstraße hielten das Regenwasser zurück, die Wasserlenkungsmaßnahmen auf der oberen Mittelstraße in Höhe Rudolf-Harbig-Weg leiteten Schlamm und Wasser von den Feldern von der Straße ab, weiter unten im Dorf in Höhe Mittelstraße 59 nahm das Wasser den vorgesehenen Notwasserweg und richtete somit ebenfalls keine Schäden an. Durch die Rückhaltung in der Fläche kam es nicht einmal zu einem Einstau des Wassers an der neu gesetzten Spundwand nahe der Dürener Straße.

„Der Stresstest ist gelungen“, bilanziert Ingenieur Andreas Hoffmann, der mit seinem Team die Hochwasserschutzmaßnahmen konzipiert und umgesetzt hat. Die Kombination aus allen Maßnahmen – Mulden-Damm-Systeme, Ableitungen, Notwasserwege – hat laut Andreas Hoffmann dazu geführt, dass das Regenwasser zeitverzögert in den Klüter Bach abgegeben wurde, ohne Überschwemmungen zu produzieren, und entsprechend auch zeitversetzt in den Oetternbach floss – damit wirken sich die Schutzmaßnahmen auch positiv auf das unterhalb gelegene Jerxen-Orbke aus.

„Der dritte statistisch nur alle hundert Jahre vorkommende Starkregen innerhalb von drei Jahren lässt erkennen, dass der Klimawandel in vollem Gang ist und nicht mehr geleugnet werden kann“, ordnet Bürgermeister Frank Hilker das Geschehen ein. „Er zeigt deutlich, dass die von uns in Klüt umgesetzten Maßnahmen vollumfänglich wirken und somit den Bürgerinnen und Bürgern die notwendige Sicherheit geben. Ich freue mich sehr, dass ich gemeinsam mit der Verwaltung durch den Ankauf des Schlüssel-Grundstücks nach jahrzehntelangen, vergeblichen Versuchen einen Meilenstein für die Sicherheit der Klüterinnen und Klüter leisten konnte.“ Im Zusammenspiel mit Retentionsflächen im Verlauf der Werre als Sicherungsmaßnahme für die Kernstadt und dem erstmals auf dem Schloßplatz umgesetzten Schwammstadt-Konzept sei Detmold deutlich besser auf die Klimafolgen vorbereitet.

In Klüt werden die Schutzmaßnahmen weiter ausgebaut. Als nächstes nimmt die Stadt den Notüberlaufkanal an der Dürener Straße in Angriff. Im Jahr 2026 wird an der Poststraße in Richtung Ernst-Hilker-Ring/Jowat ein weiteres Mulden-Damm-System mit einem Rückhaltebecken angelegt und gleichzeitig der Radweg Richtung „Son Vida“ ertüchtigt.

Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen hatte die Feuerwehr am 14. Juni im Norden der Stadt einige Einsätze zu verzeichnen. Diese waren auf hochdrückendes Grundwasser oder nicht funktionierende Rückstauklappen in den Häusern zurückzuführen.

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