Auch nach 92 Jahren wird an Felix Fechenbach gedacht
Am 7.August wurde Felix Fechenbach im Scherferder Wald von Nazi-Schägern von hinten erschossen. Dazu gedachten 40 Menschen am Gedenkstein des Detmolder Journalisten. Warum noch nach so langer Zeit? Felix Fechenbach, nach dem in Detmold zum Beispiel die Straße vor dem Kreishaus oder ein Berufskolleg benannt sind, hat sich vehement durch zahlreiche Veröffentlichungen dem aufstrebenden Nationalsozialismus entgegen gestellt. Als Chefredakteur des sozialdemokratischen Volksblatts in Detmold wurde er den Machthabern nicht nur unbequem, sondern bekam daraufhin 1933 Berufsverbot, wurde auf offener Straße zusammengeschlagen, kurz darauf verhaftet und auch dem Weg zum KZ Dachau bei Scherfede ermordet. Er wurde 39 Jahre alt. Es war der erste Mord in der Region, um einen politischen Gegner aus dem Weg zu schaffen.
Mehrere Lipper, darunter auch mit Julian Hördemann, Arne Brand und Klaus Brand drei Detmolder Bürger, waren auf der Gedenkfeier dabei. Festredner und Caritasdirektor Christoph Humburg (Warburg) bezeichnete Fechenbach als ein „Symbol für demokratischen Mut und ein Mahner gegen das Vergessen“. Der Warburger Beigeordnete Andreas Niggemeier stellte heraus, das sich der Publizist, Pazifist und Demokrat „mit Mut und Haltung dem Unrecht entgegen gestellt habe“. Und Arne Brand, der stellvertretende Vorsitzende der Detmolder Felix-Fechenbach-Stiftung, mahnte, das „auch heute die Zeiten wieder unruhiger werden, dass Menschlichkeit, Toleranz und Frieden wieder weit davon entfernt sind, selbstverständlich zu sein. Darum ist dieses Gedenken heute aktueller und wichtiger denn je.“ Dies wurde vom Ortspolitiker Patrick Engelbrecht ausdrücklich bestärkt: „Es gilt, den Anfängen zu wehren. Nie wieder ist jetzt!“ Das ist die Botschaft, die von diesem Fechenbach-Gedenken im Scherferder Wald ausgeht.