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Der Hasselter Platz ist ein Zeichen europäischer Verbundenheit

Original des Borrelmanneke in Hasselt. Foto: Stadt Detmold

Seit zehn Jahren steht das „Borrelmanneke“ in Detmold. Die Figur steht für die Freundschaft zwischen Detmold und Seiner Partnerstadt Hasselt in Belgien.

Detmold. Im Rathaus zu Hasselt in Belgien unterzeichneten am 6. Mai 1976 die Bürgermeister beider Städte die Urkunde zur Begründung der Städtepartnerschaft zwischen Hasselt und Detmold. In den folgenden Jahren wurde die Freundschaft durch eine Vielzahl von Begegnungen der Menschen beider Städte gepflegt und gefestigt.

Ursprung war ein Gastspiel des Landestheaters im Jahr 1973 in Hasselt gewesen. Zum 35. Jubiläum entstand auf Initiative des Partnerschaftsvereins Detmold –Hasselt e.V. die Brunnenanlage am Rande des Hasselter Platzes.

Das Brunnendenkmal „Het Borrelmanneke“ wurde am 27. August 2011 eingeweiht. Die Skulptur schuf der belgische Künstler Lou Boonman. Sie war ein Geschenk der Stadt Hasselt. Dort steht bereit seit 1981 ein gleicher Brunnen, der an die traditionsreiche Geneverherstellung in der Detmolder Partnerstadt erinnert. Viele Hasselter*innen waren mit der damaligen Schöffin Karolien Mondelaers angereist, um der feierlichen Einweihung und dem ersten Knopfdruck zur Betreibung der Brunnenanlage beizuwohnen.

Auf Initiative des Partnerschaftsvereins Detmold – Hasselt e.V., der auch eine Informationsstele stiftete, wurde für die Skulptur dieser Ort am Rand des Hasselter Platzes ausgewählt. Umgeben von weißen Rosen – weiß und grün sind die Farben von Hasselt – wurde dort sofort Hasselt-Atmosphäre geschaffen. Ergänzt wurden sie durch Baumspenden des Detmolder Altbürgermeisters Friedrich Brakemeier, des langjährigen Vorsitzenden des Partnerschaftsvereins Peter-Uwe Witt und des damaligen Ratsherrn und Ortsbürgermeisters Werner Meise. Die umgebenden Wacholderbüsche weisen auf eine wichtige Zutat für die Geneverdestillierung hin, da zur Aromatisierung des Schnapses beim Brand Wacholderbeeren zugesetzt werden. Passend zur Haselnuss, die der Stadt Hasselt den Namen gab, säumen Haselnussbäume die Brunnenanlage.

Die Figur veranschaulicht den Wirtschaftskreislauf vom Korn zum Genever und wieder zum Getreideanbau. Ein Männchen mit einer kleinen Genervertonne auf der Schulter sitzt rittlings auf einem Ochsen, unter dem sich Schweine drängeln. So wird die Beziehung zwischen Getreide, Genever, Vieh und Landwirtschaft dargestellt. Mit der Schlempe – den Rückständen des gegorenen Getreides nach der Destillierung des Genevers – mästete man Schweine und Ochsen. Deren Mist verbesserte dann die in Hasselt vorherrschenden mageren Sandböden. Die Düngung machte die Äcker fruchtbarer und das Korn für die Geneverproduktion gedieh besser.

Bis Mitte des vorigen Jahrhunderts wurde von den Brennereien der Genever in Fässern und Tonnen ausgeliefert. Daraus füllten die Bürger den Kornbrand in Krüge ab. Eines der am häufigsten verwendeten Tonnenmaße war der „Ossenkop“ (ca. 268 Liter). Das brachte den Hasseltern auch den Spottnamen „die Ossenkoppen“ ein.

Noch heute ist die Herstellung des Kornbrandes von großer Bedeutung für die Stadt Hasselt. Wenn nicht gerade Einschränkungen wegen der Pandemie gemacht werden müssen, feiert der belgische Städtepartner im Oktober das Genever-Fest. Dann wird das Wasser des Brunnens für eine bestimmte Zeit durch echten Hasselter Genever ersetzt.

 

 

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