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Die “Kirche im Dorf” verschwindet !?

Wie ein Lauffeuer war es durch die Detmolder Ortsteile Spork-Eichholz und Remmighausen gegangen, als durchsickerte, dass die Friedenskirche in Remmighausen aufgegeben werden soll. Kommentare reichten von „undenkbar“ bis „das kann man doch nicht machen“. Doch der Kirchenvorstand von Detmold-Ost unter Pfarrer Burkhard Krebber und Prinz Stefan zur Lippe hatte es sich nicht leicht gemacht. Der Bau aus den frühen Sechziger Jahren war damals ein  architektonisches Highlight, und bei einem Ölpreis von 4 Pfennig pro Liter brauchte man sich über Wärmedämmung und Baustandards keine großen Gedanken zu machen. Jetzt fällt das der Gemeinde auf die Füße, denn um Feuchtigkeitsschäden oder grundlegende Heizungsprobleme in den Griff zu bekommen, müsste eine hohe sechsstellige Summe investiert werden – die nicht vorhanden ist. Hinzu kommt, dass der Besuch der Gottesdienste in den letzten Jahren immer mehr nachgelassen hat, und die Kirchenaustritte mittlerweile eine bedenkliches Maß erreicht haben. Rein pragmatisch gesehen, ist die Aufgabe der „Kirche im Dorf“ demnach irgendwie sogar nachzuvollziehen.

Emotional aber haben selbst Leute, denen die Kirche nicht mehr nahe genug ist, ein Problem mit der Vorstellung, das Gebäude würde in der Folgenutzung als Lager für Getränke oder als Abstellraum für was auch immer benutzt. Für alle Menschen in Eichholz-Remmighausen war die Kirche eben immer unbedingt dazu gehörig. Die war halt immer da nicht nur für Gottesdienste oder Konfirmationen, Hochzeiten, Trauerfeiern und ähnliches mehr, sondern auch für Jugendveranstaltungen, Konzerte oder Versammlungen – eben auch als ein Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens. Das soll nun alles weg fallen? 

Die Vorstellung behagt nicht und hinterlässt – egal, wie man zur Kirche steht – ein Gefühl von Verlust. Vielleicht muss man sich daran gewöhnen, dass stets alles im Wandel ist, dass alles seine Zeit hat, und dass Veränderung nicht unbedingt negativ belegt sein muss. Aber ein Kirchengebäude ist eben auch ein Symbol, ein Symbol für Werte, für Gemeinschaft – besonders in der Aktualität, wenn dieses Gebäude „Friedenskirche“ heißt. Alle diejenigen, die die Aufgabe dieser „Kirche im Dorf“ bedauern, müssten sich im Gefühl des Verlustes nun fragen, was sie selber tun könnten, um die entstandene Lücke ein wenig zu füllen, sei es, das eigene Leben mehr auf die Nächsten zu beziehen, sei es, sich verstärkt für  das eigene Dorf einzusetzen. Weiterhin nichts tun führt nur zu weiteren Verlusten, und das nicht nur zu Lasten der Kirche….

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