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Innovativ und politisch inkorrekt

Foto: Copyright

Akrobatik – neu gedacht. Beim Detmolder Festival BILDSTÖRUNG präsentieren sieben Ensembles vom 17. bis 19. Mai neuen Zirkus.

 

Ästhetisch, manchmal chaotisch und natürlich akrobatisch. So beschreibt das Collectif Malunés seine Straßenshow „We agree to disagree”. Diese ist Teil des Festivals BILDSTÖRUNG vom 17. bis 19. Mai und ein Paradebeispiel für zeitgenössischen Zirkus.

Sie laufen durchs Publikum, stellen Fragen wie „Was ist Ihre schlechteste Angewohnheit?“ und lassen die Zuschauer entscheiden, wie die Aufführung weitergehen soll. Die französischen und belgischen Artisten des Collectif Malunés definieren Zirkus neu und zeigen in ihrer Show die Absurdität unserer Gesellschaft und die aus ihrer Sicht utopische Idee von Demokratie. „We agree to disagree“ („Wir sind uns einig, dass wir uns uneinig sind“) beinhaltet Akrobatik, Livemusik und politisch inkorrekten Humor und ist je nach Spielort ein individuelles Experiment. Die Zuschauerinnen und Zuschauer werden zu Akteuren oder Entscheidern, manchmal zu Henkern.

Das Sprengen von Grenzen ist neben der großen künstlerischen Leistung ein Merkmal des zeitgenössischen Zirkus. Er steht nicht nur für spektakuläre Darbietungen, sondern beinhaltet auch andere Künste wie Tanz oder Schauspiel. Die Artistinnen und Artisten arbeiten als Gruppe und nicht als einzelne Darstellerinnen und Darsteller wie im klassischen Zirkus. Oft steht ein Thema oder eine Geschichte im Mittelpunkt.

So befasst sich die Show „Look Mum, No Hands!“ („Schau, Mama, keine Hände“) mit dem Erwachsenwerden, mit Risikobereitschaft und Unabhängigkeit. Gleichzeitig hat das Stück der Londoner Gruppe Mimbre, die Theater und Akrobatik vermischt, inklusiven Charakter, weil eine Akrobatin im Rollstuhl sitzt. In Deutschland feiert die Show Premiere mit dem Auftritt bei der BILDSTÖRUNG.

Erstmals in Deutschland zu sehen ist vom 17. bis 19. Mai auch die Zirkus-Installation „Maña“ („Geschicklichkeit“) der spanischen Kompanie Manolo Alcántara. Darin lassen zwei Handwerker aus schweren Kisten einen großen Bogen entstehen – mit ihren Händen und wenigen Werkzeugen wie Flaschenzug und Hebel.

Ein weiteres der sieben Ensembles, die beim Straßentheaterfestival in Detmold modernen Zirkus zeigen, ist die deutsch-irische Formation Hippana.Maleta. In der Show „Runners“ („Läufer“) jonglieren die Artisten auf dem Laufband und setzen sich mit der realen und gefühlten Geschwindigkeit der Zeit auseinander.

Eine Gemeinschaft auf Zeit im Hier und Jetzt möchte das belgische Duo Be Flat schaffen. In der Darbietung „Follow Me“ („Folge mir“), einem Mix aus Akrobatik und urbanem Sport, wird das Publikum zu Mitspielenden, die Straße zur Bühne und der Asphalt zur Tanzfläche.

Modernen Zirkus präsentieren beim Festival BILDSTÖRUNG weiterhin die Ensembles De Stijle, Want mit „The Greatest Show on Earth“ und die Gruppe Le G. Bistaki mit der Aufführung „Tancarville“.

Insgesamt spielen bei der BILDSTÖRUNG 21 Kompanien mit rund 100 Künstlerinnen und Künstler. Die Veranstaltungen des Open-Air-Festivals sind kostenlos. Für manche Vorstellungen (unter anderem von Be Flat) werden wegen begrenzter Plätze Tickets benötigt. Nähere Infos sind auf www.bildstoerung.net zu finden.

Fotos finden Sie hier: https://cloud.detmold.de/d/7f864c0272/

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