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Pickert für Hennef

Warum Herbert Dellory seit 50 Jahren Urlaub in Detmold macht.

Am Anfang stand die Suche nach einem Ziel für einen Kurzurlaub: nicht zu weit weg, aber gleichzeitig ruhig und natürlich sollte es sein, es ging um ein paar Tage Auszeit vom quirligen und industrielastigen rheinisch-bergischen Teil Nordrhein-Westfalens. Herbert Dellory hörte vom hoch gelobten Heilgarten Deutschlands zwischen Bad Pyrmont und Bad Salzuflen. Er buchte in Heiligenkirchen in der „Pension im Schling“ der Familie Klebba 1972 erstmals ein Zimmer – und von da an immer wieder. Seit mehr als 50 Jahren hält der Hennefer Detmold als Urlaubsort schon die Treue. Grund genug für Bürgermeister Frank Hilker, ihm bei einem Besuch im Rathaus zu danken und einen Korb mit lippischen Spezialitäten zu überreichen. „Ich freue mich ganz besonders, dass unsere schöne Stadt bundesweit solche Fans hat“, sagte Bürgermeister Frank Hilker.

Jahrzehntelang besuchte Herbert Dellory die Kulturstadt am Teutoburger Wald gemeinsam mit seinem Ehemann Michael Wloka, mit dem er 54 Jahre zusammen und seit 2018 verheiratet war. Seit dessen Tod kommt der 83-Jährige allein weiterhin in den Detmolder Süden. Da es die Pension im Schling nicht mehr gibt, logiert er in der Privatpension von Elke Söpper in Berlebeck, die wie schon ihre Eltern damals im Schling im Nachbarort Zimmer vermietet – Urlaub mit Familienanschluss.

Eine Woche Detmold im Jahr ist ein Muss für den aus dem Bergischen Land stammenden Herbert Dellory. Er lobt das Klima, die Ruhe, die Nähe zu den bekannten Heilbädern. „Wenn ich hier ankomme, dann wird alles ruhiger.“ Ausflüge nach Bad Salzuflen und Bad Pyrmont stehen immer fest auf der Agenda eines Dellory-Detmold-Urlaubs. „Langweilig ist es uns hier nie geworden“, blickt er zurück. Und er findet auch gefallen an der nicht selten kritisierten Anbindung der Region an das Schienennetz. „Der ÖPNV ist vorbildlich. Das Auto kann in Hennef bleiben, ich nehme den Zug.“

Als Kaufmann hat Herbert Dellory sein Arbeitsleben in Industriebetrieben verbracht; das Reisen war der willkommene Ausgleich für ihn und seinen Partner. „Wir haben die halbe Welt gesehen“, berichtet er. Mexiko, Bali, Südafrika… Detmold aber bleibt eine Konstante in der Urlaubsplanung.

Mittlerweile hat sich daraus wohl so etwas wie ein Kulturaustausch entwickelt. Denn der lippische Pickert, gebacken nach einem alten Familienrezept der Familie Klebba, wird auch im rheinischen Hennef geschätzt, wo ihn Herbert Dellory und Michael Wloka erstmals noch gemeinsam im Seniorenzentrum aufgetischt haben.

 

Fotozeile: Besuch im Rathaus: Herbert Dellory mit Pensionswirtin Elke Söpper und Bürgermeister Frank Hilker (Foto: Stadt Detmold)

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