Sinn des Volkstrauertages passt in die Zeit
Wenn bei kaltem Wetter mit Hagelschauern trotzdem über 20 Leute zum Ehrenmal in Spork-Eichholz kommen, um die traditionelle Feierstunde zum Volkstrauertag zu begehen, dann könnte der Sinn des Tages vielleicht doch nicht ganz verloren gegangen sein, war die einhellige Meinung der Teilnehmer, als sie den Friedhof verließen.
Vorher hatte der Posaunenchor der Kirche-West mit Mitgliedern aus Eichholz und Remmighausen unter Bärbel Droste mit „Bleib bei mir, Herr“ für eine würdige Einstimmung unter dem Vordach der Friedhofskapelle gesorgt, eher Pfarrerin Mareike Lesemann „Liebe“ zum zentralen Thema ihres Geleitworts vorstellte, wonach sich Erklärungen und Handeln anschließen würden.
Nach „Laudate omnes gentes“ der Posaunen trat Ortsbürgermeister Klaus Brand in den Regen und erinnerte an den Sinn des Tages. Dieser habe aber scheinbar kaum noch einen Bezug zu heute, am wenigsten bei den jungen Menschen. Trotzdem könne man heute wieder erahnen, wie es nach den Weltkriegen gewesen war, wenn man täglich den schrecklichen Bilden aus dem Ukraine-Krieg oder dem Gaza-Streifen ausgesetzt sei. Dadurch habe der Tag auf einmal eine brisante Aktualität. „Wir haben die Verantwortung“, setzte er fort, „aus der Geschichte zu lernen und versuchen, die Ursachen der Gewaltspirale zu bekämpfen. Wir sehen heute, dass Parteien an Zulauf gewinnen, die Hass, Abgrenzung, Intoleranz und totalitäre Ideen bevorzugen, Minderheiten diskriminieren und Rechtsstaatlichkeit abschaffen wollen. Damit sind wir auf einem ähnlichem Weg wie damals vor den Weltkriegen, und wir dürfen nicht aufhören, für den Frieden zu arbeiten und uns die Wahrung der Menschenrechte und die Würde des Menschen zu bemühen. Möge eine stärkere Betonung des Volkstrauertages dazu einen Beitrag leisten“, appellierte er an die Anwesenden, die sich zügig auf den Weg machten, den Regenschauern zu entfliehen, nachdem der Feuerwehrlöschzug Remmighausen einen Kranz der Stadt Detmold mit einer Gedenkminute am Ehrenmal niedergelegt hatte.