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„Teams aus Frauen und Männern sind einfach besser!“

Im lockeren Gespräch mit Ratsfrauen verschiedener Fraktionen haben Teilnehmerinnen des Gesprächsangebots viel darüber erfahren, wie unterschiedlich Wege in die Politik sein können und mit wieviel Aufwand Ratsarbeit verbunden ist.  Foto: Stadt Detmold

 

Detmolder Ratsfrauen berichten zur Ausstellungseröffnung „Die Hälfte der Macht?!“ von ihren Erfahrungen

Ratsfrauen unterschiedlicher Fraktionen haben jetzt mit interessierten Gästen darüber diskutiert, warum es so wichtig ist, dass sich mehr Frauen politisch einbringen. Die Runde fand im Rahmen der Ausstellungseröffnung „Die Hälfte der Macht?!“ statt. Sie ist noch bis zum 18. Januar 2023 im Rathaus zu sehen und befasst sich mit genau dieser Thematik: Frauen fehlen im Detmolder Rat, in den meisten politischen Entscheidungsgremien und in Aufsichtsräten öffentlicher Unternehmen.

Nur elf der 46 Ratsmitglieder in Detmold sind Frauen –  das sind gerade einmal 24 Prozent. „Das hat natürlich Auswirkungen auf wichtige Entscheidungen in Ausschüssen und Gremien, wenn sie vornehmlich von Männern getroffen werden“, stellt Elke Wittek, Ratsfrau (Grüne) und dritte stellvertretende Bürgermeisterin in Detmold, bei der offiziellen Eröffnung der Ausstellung fest. Und sie geht noch einen Schritt weiter: „Unser Land kann es sich nicht leisten, Talente und Potenziale der Hälfte der Bevölkerung nicht zu nutzen.“

Vielmehr sollten Frauen häufiger als bislang über das Leben in der Stadtgesellschaft mitentscheiden. Das sorge auch für persönliches Wachstum. Dabei sei es nicht unbedingt nötig, von vornherein einer Partei anzugehören. Als sogenannte „sachkundige Bürgerin“ könne man zunächst testen, ob die politische Arbeit mit persönlichen Vorstellungen und Wünschen übereinstimme.

Wie bisweilen zeitintensiv, aber auch bereichernd die politische Arbeit ist, davon berichten an diesem besonderen Nachmittag noch andere Ratsfrauen. „Mit kleinen Kindern und einem fordernden Beruf wird das eher nicht gelingen. Aber niemand sagt, dass man durchgängig politisch aktiv sein muss. Das Engagement muss natürlich zur persönlichen Lebenssituation passen“, sagt Corinna Peter-Werner (SPD). Ihre Partei stellt auch das jüngste Ratsmitglied im Detmolder Stadtrat: Celina Lamm, 27 Jahre jung, die ebenfalls an diesem Nachmittag von ihrem politischen Werdegang berichtet.

Evamarie Cramer-Weiß, die von 1999 bis 2004 als Vertreterin der CDU die Ratsarbeit mitgestaltet hatte, kann noch von einem anderen Effekt des politischen Engagements berichten: „Ich fand es bemerkenswert, wie ich mich auf einmal mit der Stadt verbunden und für sie verantwortlich gefühlt habe.“

Als Einzel-Ratsmitglied für die Partei Die Linke sitzt Evelin Menne im Detmolder Rat. Auch sie hält es für unverzichtbar, bei allen relevanten Themen die unterschiedlichen Sichtweisen  – nämlich die der Frauen und die der Männer – zu betrachten.

Die Ausstellung „Die Hälfte der Macht?!“ zeigt: Veränderung ist notwendig, denn gute Politik braucht die Erfahrungen, das Wissen und die Kompetenzen von Frauen und Männern. Darin sind sich fraktionsübergreifend auch die Detmolder Ratsfrauen einig: „Teams aus Frauen und Männern sind einfach besser!“

 

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